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Pressemitteilung:

Dortmund bekommt einen LSBTIQ*-Aktionsplan

Einstimmiger Beschluss im Rat +++ Votum für die Weiterförderung von SCHLAU Dortmund
Der Rat der Stadt Dortmund hat an diesem Donnerstag zwei wichtige Beschlüsse für die Gleichstellung queerer Menschen getroffen. Nach ausführlicher Debatte setzte er den Startpunkt für einen „Aktionsplan zur Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt“. Außerdem soll das Antidiskriminierungsprojekt SCHLAU Dortmund auch im kommenden Jahr weiter unterstützt werden.

Einstimmig beauftragten die Ratsmitglieder die Verwaltung, unter Beteiligung der LSBTIQ*-Community (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter* und andere queere Menschen) einen umfassenden Aktionsplan mit Handlungsbedarfen und Empfehlungen zu erarbeiten. Ziel ist es, „die Gleichstellung von LSBTIQ+ in Dortmund voranzutreiben, bestehende Benachteiligungen aufzulösen und die Selbstbestimmung von LSBTIQ+ zu fördern und zu unterstützen“, heißt es dazu im beschlossenen Antrag der Fraktionen von Bündnis 90/ Die Grünen und CDU.

„Damit haben sich die Ratsmitglieder deutlich zu einem Prozess bekannt, der queeren Menschen in Dortmund ein gleichberechtigtes Leben frei von Diskriminierung und Gewalt ermöglichen soll“, sagt Paul Klammer, Vorstandsmitglied von SLADO, dem Dachverband der Schwulen-, Lesben-, Bisexuellen- und Transidentenorganisationen in Dortmund. „Wir freuen uns über den breiten politischen Konsens und stehen bereit, um gemeinsam mit unseren Mitgliedern aktiv an der Erarbeitung des Aktionsplans mitzuwirken.“

Trotz wichtiger gesellschaftlicher Fortschritte in den vergangenen Jahren sind LSBTIQ* im Alltag noch immer Benachteiligungen und Anfeindungen ausgesetzt. Jüngstes Beispiel: An mindestens drei Stellen in unserer Stadt wurden in den vergangenen Monaten Regenbogenflaggen wiederholt beschädigt oder zerstört. „Echte Akzeptanz vor Ort würde zum Beispiel bedeuten, dass trans* Jugendliche in Dortmunder Schulen nur mit ihrem gewählten Namen angesprochen werden, dass ein lesbisches Paar nicht abwägen muss, ob es sich auf dem Westenhellweg einen Kuss gibt, und dass ‚schwul‘ im Westfalenstadion nicht mehr zur Herabwürdigung von sportlichen Gegnern benutzt wird“, erklärt SLADO-Vorstand Klammer.

Aktuell führen die Corona-Beschränkungen gerade bei queeren Menschen zu einer gestiegenen psychischen Belastung, insbesondere durch Vereinsamung und durch Spannungen im privaten Umfeld während der Lockdowns. „Das bestätigt nicht nur eine Studie der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, sondern das berichten uns alle Haupt- und Ehrenamtlichen, die in den vergangenen Monaten in Dortmund unter schwierigen Bedingungen psychosoziale Beratung für LSBTIQ* geleistet haben“, so Klammer. „Die bestehenden Beratungsangebote kommen dabei an ihre Grenzen und müssen dringend bedarfsgerecht aufgestellt werden.“

Mit demselben Beschluss beauftragte der Rat zudem die Verwaltung, die Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule und Transidente beim Oberbürgermeister weiterzuentwickeln und zu verstetigen. „Das ist ein zentraler Baustein, damit die Stadtverwaltung auch zukünftig die Bedürfnisse aller Dortmunder*innen im Blick behält. Die beiden Mitarbeiterinnen Susanne Hildebrandt und Christine Brämer leisten vorbildliche Arbeit, sowohl bei der Sensibilisierung innerhalb der Verwaltung und der Stadtgesellschaft als auch als verlässliche Ansprechstelle für die LSBTIQ*-Community“, lobt SLADO-Vorstand Klammer.

In einem weiteren Beschluss hat sich der Rat für die Weiterförderung des Antidiskriminierungsprojekts SCHLAU Dortmund ausgesprochen. Auf Antrag der Fraktionen FDP/ Bürgerliste und SPD votierte der Rat einstimmig dafür, die bei SLADO angesiedelte Projektkoordination im nächsten Jahr bedarfsgerecht auszustatten. Die genaue Höhe wird im Zuge der anstehenden Haushaltsberatungen festgelegt. „Für das ehrenamtliche SCHLAU-Team ist das jetzt ein wichtiges Signal, dass seine engagierte Arbeit weiter durch eine hauptamtliche Stelle unterstützt wird. Auch mit diesem Beschluss hat der Rat kurz vor der Bundestagswahl nochmal unterstrichen, dass der Einsatz für die Aufklärung zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt − zumindest in Dortmund − von allen demokratischen Fraktionen getragen wird. Dafür sind wir sehr dankbar“, sagt SLADO-Vorstand Klammer.

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